Was ist eine virtuelle Maschine?

Was genau eine virtuelle Maschine ist, erklären wir Ihnen hier.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht

(Bild: Chim/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Ellen Marie Zylinski

Virtuelle Maschinen, kurz VMs, tauchen in der Welt der Technologie immer wieder auf. Aber was sie genau sind und warum sie überhaupt so wichtig sein können, erklären wir Ihnen hier.

Generell ist eine virtuelle Maschine ein voll funktionsfähiger Computer, der physisch aber gar nicht existiert. Eine VM ist vielmehr eine Software, die virtuell auf einer physischen Hardware läuft. Im Grunde ist die VM also ein Computer in einem Computer. Dementsprechend bestehen VMs aus den folgenden zwei Komponenten: dem Betriebssystem des Host-Computers und Virtualisierungssoftware. So können mehrere virtuelle Maschinen gleichzeitig und unabhängig voneinander auf einem Host-Computer ausgeführt werden.

Die Funktionalität virtueller Maschinen wird basierend auf der Hardware von physischen Rechnern nachgebildet. Die VMs besitzen also eine virtuelle Festplatte, eine virtuelle CPU und einen virtuellen Server. Dadurch können Sie auch ein unabhängiges Betriebssystem für die virtuelle Maschine installieren. So können Sie beispielsweise auf einem Windows-Computer über die VMs auch Betriebssysteme wie macOS oder Linux nutzen.

Damit die Hardware und die VM aber unabhängig voneinander sind, müssen Server, Speicher, Netzwerke und Desktops erstmal in virtuelle Umgebungen umgewandelt werden. Diese Technologie nennt sich Virtualisierung. Bei der Hyperversion erfolgt diese Trennung über eine spezielle Software. Diese Software erzeugt eine "Schicht", den Hypervisor, zwischen der virtuellen Maschine und der Hardware. Es gibt zwei verschiedene Arten von Hyperversion:

  • Die Typ-1-Hyperversion wird direkt auf die physische Hardware des Computers installiert. So hat die Software direkten Zugriff auf die Ressourcen des Systems.
  • Bei der Typ-2-Hyperversion wird die Software direkt auf dem Betriebssystem installiert. Sie verwenden die Ressourcen des Host-Betriebssystems und schafft eine virtuelle Hardwareumgebung.

Durch die Trennung von Hardware und virtueller Maschine kann unter anderem auch die Sicherheit Ihres Computers verbessert werden. Sie können beispielsweise Apps und andere Dateien auf der virtuellen Maschine installieren, über deren Sicherheit Sie sich nicht sicher sind. Sollte sich die VM tatsächlich mit einer Malware infizieren, kann sie ganz einfach in einen früheren Zustand zurückversetzt werden. Alternativ ist es auch möglich, eine infizierte VM komplett zu löschen und dann wieder neu zu erstellen.

Durch die virtuellen Maschinen lassen sich Ihre Hardware-Ressourcen auch besser ausnutzen. Indem Sie mehrere VMs auf einer leistungsstarken Hardware ausführen, brauchen Sie anstelle separater physischer Computer für jede Anwendung nur den einen. Kosten können dadurch natürlich auch eingespart werden. Auch die Wartungs- und Energiekosten können so gesenkt werden.

VMs werden oft in Rechenzentren eingesetzt, um Ressourcen effizienter zu nutzen, indem mehrere virtuelle Maschinen auf einem einzigen physischen Server ausgeführt werden. Sie werden auch in Entwicklungsumgebungen verwendet, um Software auf verschiedenen Plattformen zu testen, sowie für Sicherheitszwecke, um potenziell gefährliche Software in einer isolierten Umgebung auszuführen.

Die Möglichkeiten der virtuellen Maschinen sind aber auch begrenzt. Die Virtualisierung kann zwar für einige Bereiche eine gute Lösung sein, es gibt aber Software, die eine spezielle Hardware-Lösung benötigt.

Mehr Infos

(anka)