Von Docker Desktop zu Podman: Umstieg leicht gemacht

Dockers neue Lizenzpolitik und Verbesserungen der Konkurrenz machen die Open-Source-Alternative Podman immer attraktiver. Der Wechsel geht verblüffend einfach.

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(Bild: KI Midjourney)

Lesezeit: 13 Min.
Von
  • Jan Mahn
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Podman ist einst als Alternative zu Docker angetreten – mit kräftiger Unterstützung von Red Hat. Jahrelang kämpfte die Software um ihren Platz im Container-Mainstream, populär war sie bei zwei Zielgruppen: bei Linux-Nutzern aus dem Red-Hat- und Fedora-Umfeld und sicherheitsbewussten Anwendern, die besonderen Gefallen an "rootless containers", also Containerbetrieb ohne Root-Rechte, gefunden hatten. Alle anderen nutzten Docker Desktop.

Rosige Zeiten für Marktführer Docker Inc. eigentlich, doch nebenbei musste das Unternehmen Geld verdienen und verschärfte seine Lizenzbedingungen. Seit 31. Januar 2022 muss man zahlen, wenn man Docker Desktop in einem Unternehmen einsetzen will, das mehr als 250 Mitarbeiter beschäftigt oder mehr als 10 Millionen US-Dollar Umsatz macht. Das gilt auch für staatliche Einrichtungen. Docker darf die Lizenzbedingungen ändern, obwohl Teile von Docker Desktop Open Source sind – aber eben nur Teile wie die Engine, die man auch weiterhin kostenlos im Unternehmen nutzen darf.

Bei der Alternative Podman (Download) sieht das Geschäftsmodell grundsätzlich anders aus: Mit Red Hat steht ebenfalls eine große Firma hinter der Entwicklung der Containerumgebung, die Software ist aber vollständig quelloffen und Red Hat will sein Geld mit Lizenzen und Support für Red Hat Enterprise Linux (RHEL) und der Kubernetes-Anwendungsplattform OpenShift verdienen, nicht mit Podman. Die Investition in Podman lohnt sich für die IBM-Tochter dennoch, schließlich kann das Containerökosystem, in dem auch OpenShift zu Hause ist, besser gedeihen, wenn es eine freie Containerentwicklungsplattform gibt. Denn dann hängt der Erfolg von Containern nicht von Docker Inc. ab.