Solides Understatement: Nikon D60

Mit der D60 bringt Nikon eine modellgepflegte Nachfolgerin der erfolgreichen D40x auf den Markt, eine recht kompakte Einsteiger-Kamera mit 10 Megapixeln.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Carsten Meyer
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Die erweiterte kamerainterne Bildbearbeitung erlaubt nun unter anderem die "Entwicklung" von RAW-Aufnahmen in JPEGs und die Trickfilmanimation von Einzelbildern. Die Gradationskorrektur "D-Lighting" ist ebenfalls implementiert und per Funktionstaste direkt erreichbar. In Sachen Staubschutz zieht die D60 endlich mit der Konkurrenz gleich, indem sie eine Ultraschallreinigung anbietet und mittels einer besonderen Luftführung im Gehäuseinneren den Staub vom Bildsensor fern halten soll. Die Statusanzeige auf dem TFT wird nun je nach Kameraausrichtung vom Quer- aufs Hochformat gedreht, und ein IR-Sensor schaltet das Display beim Suchereinblick energiesparend ab. Wie Canon spendiert Nikon der D60 ein Kit-Objektiv mit optomechanisch stabilisiertem Linsenglied.

Die übrigen Eckdaten sind im Wesentlichen gleich geblieben. So kommt die D60 in einem griffgünstigen, kompakten Gehäuse mit einem angerauten, aber nicht gummierten Akkufachgriff. Der Body besitzt wie die Vorgängerin keinen eigenen Fokusmotor mehr, sodass AF-Objektive ohne eigenen Antrieb nur noch manuell fokussiert werden können. Dabei hilft leidlich eine neue Fokusanzeige im Sucherdisplay, die per LCD-Balken die Abweichungen vom theoretischen AF-Optimum anzeigt.

Die Bedienung der D60 bleibt weiterhin recht menülastig. Immerhin existiert – ähnlich wie bei der Olympus – die Möglichkeit zum Direktzugriff auf das Statusdisplay, wo die gewünschten Parameter dann ohne Einsprung ins Hauptmenü änderbar sind. Dabei ist das Hauptmenü übersichtlich gestaltet und im Detailgrad den Benutzerwünschen anpassbar, und es wird auf dem 2,5-Zoll-Display mit 230.000 Pixeln sehr scharf dargestellt. Über ein Reitersystem erreicht man im Menü die bis zu 20 Zeilen umfassenden Funktionslisten. Eine Hilfetaste blendet in den meisten Betriebszuständen bei Bedarf erklärende Texte in diversen Sprachen ein, während sie Daten bei der Bildwiedergabe ausschließlich auf Englisch anzeigt.

Da die Kamera als Einzige des Testfeldes keine Live-View-Funktion bereitstellt, ist man zur Bildkomposition auf den SLR-Sucher angewiesen, dessen Bild für das Einsteigersegment und angesichts der Pentaspiegel-Konstruktion hinreichend hell und groß ist. Das LC-Display des Suchers zeigt die aktuelle ISO-Stufe nicht an.

Puristisch gibt sich weiterhin auch der Autofokus mit seinen nur drei horizontalen Messfeldern, der im Vergleich mit dem erstarkten Konkurrenzumfeld mittlerweile auch in der Geschwindigkeit knapp das Schlusslicht markiert. Mit absoluten 0,36 s im Standardtest ist er in der Praxis noch hinreichend schnell, sofern die Lichtverhältnisse stimmen.

Die Serienbildrate von knapp 3 fps ist auf Klassenniveau, auch die Einschaltverzögerung und die Speicherzeiten sind angenehm kurz. Im Blitzbetrieb ist die Serienbildfunktion deaktiviert, und die Blitzladedauer ist lang. Eine Belichtungsreihenautomatik fehlt weiterhin ebenso wie ein Öffnungssensor am SD/SDHC-Kartenfach, der das unachtsame Entfernen der Speicherkarte bei noch laufenden Speichervorgängen verhindern könnte.

Messtechnisch zeigt die D60 den höchsten Kontrastumfang im Testfeld bei ISO 100. Die Rauschwerte bei ISO-100 und 400 sind sehr gut, die gemessene Auflösung ist für eine 10-MP-Kamera hoch.