Vergleichstest: KTM Duke 390 vs. Kawasaki Ninja 400

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Dass das Drehmoment mit maximal 37 respektive 38 Nm nicht gerade üppig ausfällt, wurde ja bereits erwähnt. In Kombination zu niedrigen Drehzahlen ist aber Schluss mit lustig. Ist man im Scheitel einen Gang zu hoch, muss auf jeden Fall nachjustiert werden oder man verhungert sprichwörtlich auf dem Weg zum Kurvenausgang.

Eins gegen zwei

Der Einzylinder der KTM verzeiht solche Fehler gefühlt einen Tick besser, muss dafür gegenüber dem Reihenzweizylinder der Ninja aber bei der Laufruhe und vor allem Leistungsentfaltung Federn lassen. Gerade Letztgenannte ist die Paradedisziplin der Ninja. Wirklich beeindruckend, wie linear der Vierhunderter ab Standgasdrehzahl bis zum Leistungszenit bei 10.000/min die 45 PS kredenzt. Kein Leistungsloch oder Durchhänger trüben den Fahrspaß. Der Motor ist damit nicht nur extrem gut gelungen, sondern vor allem sehr einsteigerfreundlich.

Ebenfalls einsteigerfreundlich ist bei beiden das Fahrwerk. Beide Motorräder werden ab Werk mit nicht einstellbaren Federelementen ausgeliefert, lediglich die Federvorspannung an den Federbeinen lässt sich justieren. Obwohl die Mopeds preislich im Niedrigpreissegment angesiedelt sind, geht die Grundabstimmung, sowohl bei der Duke als auch bei der Ninja, absolut in Ordnung. Die indische Österreicherin kommt zwar minimal straffer daher und auf schlechtem Geläuf ist immer etwas mehr Bewegung im Fahrwerk der Ninja. Die Grüne verhält sich dabei aber so berechenbar und auch hier fällt der Unterschied so marginal aus, dass es der KTM nicht zu einem echten Vorteil gereicht.

1A für A2

KTM oder Kawasaki, Ninja oder Duke, Supersportler oder Supermoto: Auch nach einem ganzen Tag im Schwarzwald sind es eher persönliche Vorlieben denn technische Details und harte Fakten, die für oder gegen einen der beiden Probanden im A2-Konzeptvergleich sprechen. Beide habe ihre Stärken und weder die 390 Duke noch die Ninja 400 gaben sich mit größeren Schwächen eine Blöße. Die Motoren liegen hinsichtlich ihrer Leistung absolut auf Augenhöhe und bewiesen sich nicht nur als sehr umgänglich, sondern mit einem kombinierten Verbrauch von etwa 3,5 Liter auch als sehr genügsam. Am Ende sind es vermutlich am ehesten Körpergröße und Einsatzzweck, die die Kaufentscheidung beeinflussen.

Mit der niedrigen und sehr kompakten Sitzposition sowie der schmalen Sitzbank wird die Kawa eher bei den kleineren Supersport-Fans ihre Käufer finden. Die Duke polarisiert schon im Stand mit dem auffälligeren Design und zielt mit ihrer Ergonomie und dem abschaltbaren ABS eher auf eine Klientel ab, die eher den spektakulären Auftritt sucht. Nicht unerheblich dürfte für viele auch der Preis sein. Während die KTM schon ab 5395 Euro zu haben ist, sind für die Kawasaki mindestens 5995 fällig. Will man die Ninja im klassischen Lime-Green, muss man dem Händler seines Vertrauens sogar 6195 Euro überlassen. (chlo)