VPN auf einer FritzBox einrichten

VPN ist eine praktische Methode, um unterwegs eine sichere Verbindung zwischen Ihrem Heimnetz und Ihrem Laptop oder Tablet herzustellen.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Anna Kalinowsky
Inhaltsverzeichnis

Wenn von VPN die Rede ist, ist eigentlich von zwei Varianten ein und derselben Technologie die Rede: Einerseits gibt es sogenannte VPN-Dienste für die Anonymisierung des Datenverkehrs im Internet, kostenpflichtig angeboten von Dienstleistern wie NordVPN oder Cyberghost. Andererseits gibt es aber das „klassische“ VPN, das eine sichere, verschlüsselte Verbindung mit einem Netzwerk herstellt. Es erlaubt dem Rechner, sich auch von unterwegs mit dem Heim- oder Firmennetzwerk zu verbinden. Ganz so, als befände sich der Nutzer an seinem Schreibtisch. Das hat einige Vorteile: So können Sie mit dieser Form des VPNs zum Beispiel ein Smart-Home steuern oder unterwegs auf Ihre NAS zugreifen. Diese Variante ist kostenlos – und kann auf jeder FritzBox eingerichtet werden.

Hinweis: Für Windows benötigen Sie zusätzlich die Software FRITZ!Fernzugang für Windows, um eine VPN-Verbindung aufzubauen. Für andere Systeme klappt der VPN-Zugang über die Systemeinstellungen. Sie können übrigens auch andere VPN-Dienste wie WireGuard mit Ihrer FritzBox kombinieren.

Um VPN auf der FritzBox einzurichten, benötigen Sie drei Dinge: Erstens, natürlich, eine FritzBox mit permanenter Internetverbindung. Zweitens einen Computer, der VPN-Verbindungen erlaubt, was aber bei allen modernen Betriebssystemen der Fall ist. Drittens brauchen Sie eine sogenannte Dynamische DNS, um Ihren Router jederzeit erreichen zu können. Das klappt ganz einfach mit AVMs MyFritz-Service.

myFritz-Konto (6 Bilder)

1. Schritt:

Zunächst müssen Sie ein kostenloses MyFritz-Konto eröffnen. Loggen Sie sich dazu auf Ihrer FritzBox ein und wählen Sie im Menü „Internet –> MyFritz!-Konto“.

Nun kommt der knifflige Teil, die eigentliche VPN-Einrichtung. Dazu empfiehlt es sich, zunächst einen (oder mehrere) FritzBox-Benutzer anzulegen. Achtung: Der ist nicht der gleiche wie der MyFritz-Benutzer. Mit dem können Sie dann ganz einfach VPN nutzen.

VPN FritzBox (8 Bilder)

1. Schritt:

Loggen Sie sich in Ihrer FritzBox ein und wählen Sie unter System dem Punkt „Fritz!Box-Benutzer“. Klicken Sie hier auf „Benutzer hinzufügen“.

Hinweis: Beachten Sie, dass die FritzBox an einem Internetzugang mit DS-Lite nicht über IPv4 aus dem Internet erreichbar ist. Auf der Herstellerseite des FritzBox-Routers finden Sie mehr zu diesem Thema.

FritzBox-VPN für Windows einrichten

Auf Mobilgeräten, die unter Android oder iOS laufen, ist die Einrichtung - wie oben beschrieben - deutlich einfacher. Um das System auf einem Windows-Computer laufen zu lassen, müssen Sie erst das Programm "FRITZ!Fernzugang für Windows" herunterladen, das Sie auf der offiziellen Website des Herstellers relativ weit unten finden. Außerdem finden Sie dort auch das Programm "FRITZ!Box-Fernzugang einrichten", welches Ihnen als Assistent bei der Einrichtung des VPN zur Verfügung steht. Nun müssen Sie eigentlich nur noch die Daten Ihres VPNs in die entsprechende Software eingeben, um so Fernzugriff auf Ihre FritzBox nehmen zu können. Eine genaue Anleitung finden Sie auch auf der offiziellen AVM-Website.

Nun werden Sie sich natürlich fragen, wozu die ganze Vorgehensweise sinnvoll ist. Nun: Ein persönliches VPN kann viele Vorteile haben. Wohl jeder kennt das Problem, dass er unterwegs eine Datei auf der NAS benötigt oder nachschauen möchte, ob das Licht des Smart-Home-Schalters noch brennt: Das klappt mit dem VPN deutlich sicherer und zuverlässiger als bei reinem Web-Zugriff. Wenn Ihnen im Urlaub einfällt, dass Sie das WLAN noch abschalten wollten: per VPN kein Problem. Und falls Sie zuhause einen Media-Center-PC stehen haben, der läuft, während Sie unterwegs sind, können Sie auf dessen Daten zugreifen. Oder Sie landen im Ausland in einer Geoblockade: Wenn Sie über Ihr VPN ins Netz gehen, haben Sie immer Ihre deutsche IP-Adresse – und damit Zugriff auf die Inhalte, etwa von Netflix.

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(anka)