c't Fotografie 3/2024
S. 12
Aktuell
Fotoszene

SPOTLIGHT

AUS DER KUNST- UND KULTURSZENE

Dramatische Bilder einer Aktivistin in Hamburg, vier DDR-Fotografinnen in Chemnitz und eine Ausstellung über das Altern in Köln – die nächsten Wochen bieten reichlich Fotokunst.

Menschlicher Kokon bei einem Totenritual aus der Serie Casa (1976). Claudia Andujar verwendet ein Weitwinkelobjektiv, Infrarotfilme und Farbfilter, um die schamanische Erfahrung visuell darzustellen und ihren Bildern eine traumhafte Wirkung zu verleihen., Bild: Claudia Andujar Courtesy Galeria Vermelho
Menschlicher Kokon bei einem Totenritual aus der Serie Casa (1976). Claudia Andujar verwendet ein Weitwinkelobjektiv, Infrarotfilme und Farbfilter, um die schamanische Erfahrung visuell darzustellen und ihren Bildern eine traumhafte Wirkung zu verleihen.
Bild: Claudia Andujar Courtesy Galeria Vermelho

Im PHOXXI – der temporären Ausstellungslocation im Haus der Photographie in Hamburg – ist noch bis zum 11. August die Ausstellung Claudia Andujar – The End of the World zu sehen. Claudia Andujar (* 1931) gilt als eine der bekanntesten Fotografinnen Südamerikas. Als Kind rumänischer Eltern in der Schweiz geboren, entschied sie sich nach ihrer Flucht vor den Nazis nach Brasilien für eine Karriere als Fotojournalistin. Dort dokumentierte sie die sozialen und politischen Umwälzungen und fand ihre Leidenschaft und Stimme für die Rechte der indigenen Völker Brasiliens. Ihre Arbeiten wurden in renommierten Magazinen wie National Geographic und Life veröffentlicht und sogar im MoMA in New York ausgestellt.

Ihr Werk ist geprägt von einer tiefen Verbundenheit mit den Yanomami, einem indigenen Volk im Amazonasgebiet. Sie hat mit ihnen gelebt, ihre Sprache und Kultur erlernt und für ihre Rechte gekämpft. Ihre Fotografien sind daher nicht nur Bilder, sondern eine Chronik des Lebens und Leidens dieser Gemeinschaft. Durch ihre Kamera sehen wir nicht nur die Schönheit des Amazonas, sondern auch die Bedrohungen, denen die Yanomami ausgesetzt sind, sei es durch die Ausbeutung ihres Lebensraumes oder die Ausbreitung von Krankheiten.