c't Fotografie 07/2023
S. 144
Fotografie
Herbstzauber im Engadin
Lai da Palpuogna
Lai da Palpuogna
Alle Bilder: Rene Freitag
Rene Freitag

Herbstlicher Zauber im Engadin

Ganz im Südosten der Schweiz, im Kanton Graubünden, verbirgt sich ein landschaftlicher Schatz – das Engadin. Besonders im Herbst erwacht dieses Hochtal zu voller Pracht und verwandelt die malerische Kulisse in ein atemberaubendes Farbenspiel.

Im vergangenen Sommer unternahm ich eine viermonatige Recherchereise mit meinem Camper durch die Schweiz, um die besten Fotospots des Landes zu entdecken. Dabei freute ich mich besonders auf den Herbst, eine der reizvollsten Jahreszeiten für Landschaftsfotografen. Während meiner Reisevorbereitung stieß ich auf das Engadin. Diese Hochebene zeichnet sich durch zahlreiche Lärchenwälder aus. Als einziger Nadelbaum wirft die Lärche zum Ende des Herbstes ihre Nadeln ab. Von Anfang Oktober bis Anfang November sorgt sie jedoch zunächst für ein goldenes Farbfeuerwerk, das seinesgleichen sucht. Ganze Berghänge erstrahlen in dem eindrucksvollen gelben Farbton. Eine Fülle von Fotomotiven wartet darauf, entdeckt zu werden, und die schräg einfallende Herbstsonne garantiert ausgezeichnete Lichtverhältnisse. Ein Naturschauspiel, das jeder Landschaftsfotograf einmal gesehen haben sollte.

In diesem Beitrag stelle ich vier meiner Lieblingsspots im Oberengadin vor. Das Engadin erreichen Sie mit dem Auto über unterschiedliche Routen, die Strecke über den Julierpass nach St. Moritz dürfte aber die populärste sein. Meine Empfehlung gilt jedoch dem unbekannten und weniger befahrenen Albulapass. Dieser unterliegt allerdings, wie auch der Flüelapass, der Wintersperre, die je nach Witterung auch schon mal Anfang November in Kraft tritt. Den aktuellen Stand erfährt man unter www.alpen-paesse.ch. Der Ofen-, Julier- und Malojapass sind hingegen ganzjährig geöffnet.