l+f: Vorsicht, Fax-Phishing!

Piiiiep! Tschktschktschk... "Hallo, ich bin Anwalt. Sie haben mehrere Millionen Dollar geerbt!" – Phishing per Fax oder Post? Ja, das gibt's auch.

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(Bild: Wikimedia Commons / pittigrilli / modifiziert: freigestellt & zugeschnitten / CC BY-SA 4.0)

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Nigerianische Prinzen, hochseriöse Anwälte und einsame Frauen mit Vorliebe für wahllose Blind Dates sind Stammgäste in den Spam-Ordnern dieser Welt. Weniger häufig findet man ihre Nachrichten auf der Ablage eines Faxgeräts. Aber eben das hat einer unserer Leser erst vor ein paar Tagen erlebt.

Fast 10 Millionen US-Dollar aus einer Spareinlage eines Verstorbenen stünden dem Fax-Empfänger zu, versicherte ein angeblicher Anwalt aus Kanada. Verwandt sei der Empfänger mit dem Toten zwar nicht, aber das mache überhaupt nichts – die Übereinstimmung von Nachname und Nationalität reichten völlig aus, um Ansprüche geltend zu machen. Das Ganze sei "100 % risikofrei" und man könne das Geld ja fifty-fifty aufteilen. Nun müsse sich der angehende Klient nur noch zurückmelden: "Ihre früheste Antwort auf diese Angelegenheit wäre sehr dankbar".

Problematisch ist, dass mit Scamming per Fax heutzutage wohl kaum jemand rechnet. Dabei waren Betrugsversuche per massenhaft verschickter Faxe zu Hochzeiten dieses Mediums durchaus gängig. Vor der Fax-Masche mit dem Millionenerbe warnt etwa das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Deutschland: Sobald man sich darauf einlasse, würden Vorauszahlungen gefordert, später kämen dann unter verschiedensten Vorwänden immer neue Geldbeträge für Verwaltungsgebühren, obskure Gutachten und Co. hinzu.

Schreiben von falschen Anwälten, die häufig den Namen real existierender Kanzleien verwenden, kommen laut EVZ per E-Mail, aber eben auch per Fax oder gar auf dem Postweg. Analog zum Löschen gilt hier: Zerknüllen und ab in den Papierkorb. Überdies stellt die Bundesnetzagentur Online-Beschwerde-Formulare bereit, über die man unter anderem Rufnummern melden kann (und sollte!), die im Zusammenhang mit Betrugsversuchen stehen.

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(ovw)