VIA will auch bald C3-Prozessoren mit NX-Speicherschutz liefern

Nach Transmeta kündigt nun auch VIA einen Notebook-tauglichen Prozessor an, der per NX-Technik den PC vor Viren- und Wurmangriffen schützen hilft.

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Nach Transmeta kündigt nun auch VIA einen Notebook-tauglichen Prozessor an, der per NX-Technik den PC vor Viren- und Wurmangriffen schützen hilft. Der kommende 32-Bit-Prozessorkern Esther (C5J), Nachfolger des aktuellen Nehemiah (C5P), soll ebenso wie die AMD64-Prozessoren und angekündigte Transmeta-Efficeon- und Intel-Prozessoren eine zusätzliche Markierung von Speicheradressen beherrschen, mit denen sich die dort abgelegten Daten als nicht ausführbar (No Execution, kurz NX) kennzeichnen lassen. Mehr Details und weiterführende Links zu diesem Verfahren, das mit dem kommenden Service Pack 2 bei Windows XP nutzbar werden soll, bietet die gestrige Meldung zum Transmeta Efficeon.

VIA setzt die Kerne Samuel II (C5B), Ezra (C5C, C5N), Nehemiah (C5XL, C5P) und Esther (C5J) in den Prozessoren C3 (Desktop), Antaur (Mobil) und Eden (Embedded) ein. Von den genannten Kernen, die laut VIA zurzeit bis zu 1,4 GHz erreichen, gibt es wohl auch noch Varianten mit geringerer Leistungsaufnahme (C5XP) oder für höhere Taktfrequenzen (C5Z). Laut VIA benötigt beispielsweise der C3 1,2 GHz rund 18 Watt Leistung, der Antaur 1,2 GHz soll mit 15 Watt auskommen und bei 1,0 GHz mit nur 12.

Dem Nehemiah pflanzten seine Entwickler zusätzliche Rechenwerke für Sicherheits- und Verschlüsselungsfunktionen ein, die VIA unter dem Namen PadLock vermarktet. Dazu gehören Hardware-Zufallszahlengeneratoren (Random Number Generator, RNG) und beim C5P auch eine Advanced Cryptographic Engine (ACE), die AES- und Hashing-Funktionen (SHA-1, SHA-256) in Hardware durchführt. Das soll die von der Rechenleistung her eher schwachbrüstigen C3-Prozessoren bei Sicherheitsverfahren wie SSL, IPsec oder PKI entlasten. Beim C5J Esther kommt nun noch NX hinzu.

Bisher stellte die taiwanische TSMC die VIA-Prozessoren her, die die 1999 gekaufte Tochterfirma Centaur entwickelt. Den kommenden C5J will VIA aber bei IBM in East Fishkill in einem 90-Nanometer-Prozess auf 300-mm-Wafern fertigen lassen, wodurch er bei gleicher Leistungsaufnahme wie seine Vorgänger 2 GHz Taktfrequenz und mehr erreichen soll. Bei 1 GHz verspricht VIA eine Leistungsaufnahme von nur 3,5 Watt. Außerdem soll Esther mit SSE3-Funktionen, mehr L2-Cache und einem bis zu "800 MHz" schnellen Frontsidebus aufwarten.

VIA päsentierte die Esther-Details anlässlich des Embedded Processor Forum (EPF 2004) im kalifornischen San Jose. Einen konkreten Einführungstermin für den neuen Kern nannte VIA leider nicht. Bisher sind weder die zur CeBIT 2004 angekündigten Mainboards im Nano-ITX-Formfaktor noch die EPIA-SP-Baureihe mit dem lange erwarteten CN400-Chipsatz erhältlich, Letztere stehen noch nicht einmal auf der VIA-Embedded-Webseite. Auch der mehrfach angekündigte, passiv kühlbare 1-GHz-Prozessor ist von VIA zumindest für Privatkunden noch nicht zu bekommen. (ciw)