Strenge CO₂-Vorgaben für Busse und Lkw beschlossen​

Mit schärferen CO₂-Vorgaben sollen Busse und Lkw ihren Teil dazu beitragen, den Verkehrssektor weniger umweltschädlich zu machen.​

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Mercedes-Benz Actros L

Auch Lkw sollen künftig weniger CO₂ in die Umwelt entlassen. Im Bild: Mercedes-Benz Actros L

(Bild: Mercedes-Benz)

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Der Verkehrssektor ist einer der großen CO₂-Emittenten. Für Autos gab es schon einen Fahrplan, wie das reduziert werden soll. Nun folgen Busse und der Lastverkehr. Das Europäische Parlament hat zuvor ausgehandelten Plänen für strengere CO₂-Vorgaben für diese Verkehrsträger zugestimmt. Als Mechanismus dient auch hier der Flottengrenzwert, mit dem geregelt ist, wie viel CO₂ Fahrzeuge künftig ausstoßen dürfen. Das Vorhaben stand zwischenzeitlich auf der Kippe, da sich die aktuelle Bundesregierung erst im letzten Augenblick auf eine Zustimmung zu den neuen Regeln geeinigt hatte.

Die CO₂-Emissionen von Reisebussen und Lkw sollen der Einigung zufolge bis 2040 um 90 Prozent sinken. Als Ausgangsbasis dient das Jahr 2019. Auf die neuen Vorgaben hatten sich zuvor bereits Vertreter des Parlaments geeinigt, beide Institutionen mussten aber noch offiziell zustimmen. Mit der Abstimmung ist dies vonseiten des Parlaments nun geschehen, eine formelle Annahme durch die EU-Staaten steht noch aus. Der Entscheidung über die strengeren CO₂-Vorgaben war unter anderem ein Koalitionsstreit in der deutschen Regierung vorausgegangen. Denn klar ist: Sinkende CO₂-Emissionen benötigen teurere Fahrzeuge, unter Umständen auch bezogen auf die Unterhaltskosten insgesamt. Das wird dann über steigende Kosten für Fracht und Reise auf den Endverbraucher umgelegt.

Einen Flottengrenzwert für Pkw gibt es auf europäischer Ebene schon länger. Dabei wurde ein Mittelwert von 95 Gramm CO₂ je Kilometer festgelegt. Anschließend kommt ein gewichtsspezifischer Korrekturfaktor hinzu. Verkauft ein Hersteller viele schwere Fahrzeuge, liegt der Grenzwert ein paar Gramm darüber – und umgekehrt. Überschreitungen werden für die Autokonzerne extrem teuer. Pro verkauftem Pkw, unabhängig, ob das einzelne Auto den Grenzwert einhält, und pro Gramm Überschreitung sind 95 Euro an Strafe zu zahlen. Beispielrechnung: Bei einer Überschreitung von 5 Gramm und 100.000 verkauften Autos ist eine Strafzahlung von 47,5 Millionen Euro fällig.

(mfz)