Microsoft übertrifft Erwartungen, KI soll zukünftig Umsatz antreiben

Die Zukunft gehört dem KI-Business, aber aktuell treiben die Cloud-Geschäfte Microsoft weiter an. Anleger hatten weniger erwartet, der Aktienkurs steigt.

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Microsoft-Schild vor Bürogebäude in Taiwan

Microsoft-Schild vor Bürogebäude in New Taipei City, Taiwan

(Bild: Frank Schräer)

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  • Frank Schräer
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Microsoft hat in den ersten drei Monaten dieses Jahres mehr Einnahmen generiert als allgemein erwartet. Aufgrund des weiter steigenden Cloud-Geschäfts konnte der Software-Konzern seinen Umsatz erhöhen, aber Windows verkauft sich schlechter wegen des nachlassenden PC-Markts. Bei den Gewinnen muss Microsoft Abstriche machen. Microsoft verspricht sich viel von Modellen künstlicher Intelligenz, die zukünftige Umsätze treiben sollen.

Im ersten Quartal 2023 konnte Microsoft den Umsatz im Jahresvergleich um 7 Prozent auf 52,9 Milliarden US-Dollar steigern. Der Betriebsgewinn Microsofts wuchs gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent auf 22,4 Milliarden Dollar, der Nettogewinn legte zu auf 18,3 Milliarden Dollar. Das sind 9 Prozent mehr als noch im gleichen Zeitraum 2022, als Microsoft ebenfalls die Erwartungen übertraf und ein positiver Ausblick den Aktienkurs beflügelte.

Die Börse hatte für den Jahresbeginn einen Umsatz von rund 51 Milliarden Dollar erwartet, sodass Anleger erfreut reagieren und Microsofts Aktienkurs im nachbörslichen Handel um über acht Prozent ansteigen lassen. Seit Jahresbeginn ist das Papier bereits um rund 15 Prozent teurer geworden und liegt damit deutlich über dem Durchschnitt. Der US-Index "S&P 500" ist im selben Zeitraum um 6 Prozent angestiegen.

Einer der Gründe für den Zuspruch dürfte der Erfolg von ChatGPT und die Zusammenarbeit Microsofts mit OpenAI sein, den Entwicklern dieses Sprachmodells künstlicher Intelligenz. Im Januar dieses Jahres investierte Microsoft weitere Milliarden in OpenAI. Microsoft-Chef Satya Nadell spricht dann auch von einer "neuen Computing-Ära" auf Basis dieses Sprachmodells. Die Microsoft-Cloud sei die Plattform der Wahl, um das Beste aus der nächsten KI-Generation zu holen.

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Und so kann sich Microsoft finanziell dann auch weiter auf seine Cloud verlassen. Der Umsatz ist in diesem Geschäftsbereich insgesamt um 16 Prozent auf 22,1 Milliarden Dollar angestiegen. Dabei sind Azure und andere Cloud-Dienste sogar um 27 Prozent gewachsen, wie Microsoft meldet. Das ist zwar weniger als im Quartal zuvor, als der Azure-Umsatz um 31 Prozent anwuchs, aber immer noch mehr als erwartet.

Im PC-Bereich verzeichnete Microsoft hingegen einen um 9 Prozent niedrigeren Umsatz als im Jahr zuvor. Der sinkende PC-Umsatz weltweit führte dazu, dass die Einnahmen mit Windows um 28 Prozent nachgaben. Der Umsatz mit Hardware sank sogar um 30 Prozent. Die Xbox-Umsätze sind hingegen um 3 Prozent gestiegen und die Einnahmen aus Bing und Suchmaschinenwerbung wuchsen um 10 Prozent.

Positive Zahlen verzeichnet Microsoft auch im Bereich Produktivität und Geschäftsprozesse, wo der Umsatz um 11 Prozent zulegen konnte. Hier waren insbesondere Office und Dynamics für Unternehmen mit Mehrumsätzen von 13 respektive 17 Prozent für das Wachstum verantwortlich, während der Umsatz mit Office für Heimanwender praktisch konstant geblieben ist. LinkedIn konnte seinen Umsatz aber auch noch steigern – um 8 Prozent.

Für das laufende Quartal, das letzte des Geschäftsjahres 2023, erwartet Microsofts Finanzchefin Amy Hood laut Nachrichtensender CNBC einen Umsatz zwischen 54,9 und 55,9 Milliarden Dollar. Sollte der Konzern die Mitte dieser Spanne treffen, wäre es ein Wachstum von rund 7 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 2022, als Microsoft die Erwartungen verfehlte. Gleichzeitig ist diese Prognose höher als von Analysten erwartet, die mit 54,8 Milliarden Dollar Umsatz im zweiten Quartal dieses Jahres gerechnet hatten.

(fds)