Leica: Mysteriöses Firmware-Update für Leica T

Leica war schon immer für eine Überraschung gut, mit dem neuen Firmware-Update setzt der Kamerahersteller aus Wetzlar erneut Standards. Die Firmware selbst ist zwar nicht der Rede wert, wirklich herausragend ist ihre Beschreibung.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Steinhoff

Die neue Leica T (Typ 701) ist kaum auf dem Markt und schon gibt es ein Firmware-Update auf die Firmware-Version 1.1. Das ist für den Kunden einer brandneuen Kamera natürlich immer etwas lästig, zumal dann, wenn es sich um ein so hochpreisiges Produkt wie eine Leica handelt.

Leica T (10 Bilder)

(Bild: Leica)

Mit schnöden technischen Details möchte Leica seine Kunden aber nicht behelligen und so hat das Unternehmen einen bemerkenswerten Weg gefunden, das Firmware-Update zu beschreiben. In der Installations-Anleitung finden sich keinerlei Hinweise auf die technischen Probleme oder nachgerüstete Features, wie man es von der bienenfleißigen japanischen Konkurrenz gewöhnt ist. Stattdessen gibt es einen ebenso schlichten wie nichtssagenden Hinweis, den wir den Lesern des Heise-Fotochannels gerne im Volltext präsentieren möchten:

"Die Firmware Version 1.1 erfüllt zu 100% den Leistungsumfang der Kamera, der in der Anleitung beschrieben wird."

Die Gründe, warum die ausgelieferte Leica T nicht mit den im Handbuch beschriebenen Funktionen aufwarten kann, bleiben also im Ungewissen. Jetzt soll die Funktion der Leica T also vollständig gegeben sein. Es gibt auch für einen Nutzer, der mit seiner Original-Firmware ganz zufrieden ist, keinerlei Hinweise darauf, ob sich das Update für ihn lohnt.

Unsere Meinung hierzu ist:

Es mag nur ein kleines Detail sein, auf dem wir gerade mit großer Freude herumhacken, tatsächlich ist diese fast schon majestätische Ignoranz von Kundenbedürfnissen ein wichtiger Baustein für den oft gepriesenen Leica-Mythos. Wenn man immer alles erklärt, macht man sich angreifbar und muss sich rechtfertigen. Lästige technische Diskussionen überlässt man lieber den Knipsern aus Nippon, der Kunde einer Leica beschäftigt sich mit derlei Nebensächlichkeiten wie Firmware-Bugs vermutlich ohnehin nicht. Und so kann man auch ein technisches Defizit äußerst clever zur eigenen Imagepflege nutzen.

Mit der neuen Software ist die Leica T, die aus ganzen Aluminiumblöcken gefräste Wundermaschine, also endlich vollendet.

Das ist eine gute Nachricht. (sts)