Die Natur und ihre Details: Die Bilder der Woche KW 14

Ob mit Weitwinkel-, Zoom- oder Makroobjektiv – die Natur lässt sich auf ganz unterschiedliche Weise fotografieren. Alle Ansätze haben ihren Reiz.

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(Bild: Zika)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Tom Leon Zacharek

Die Natur begeistert einerseits mit Landschaften und Weiten, doch auch die Details können interessant sein, wenn man ganz genau hinschaut. Manchmal muss man nah ran oder ein Teleobjektiv dabeihaben, um bestimmte Szenen einzufangen. In dieser Woche zeigen wir einen Querschnitt dessen, was die Natur zu bieten hat.

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Sonnenaufgang in den Alpen

(Bild: holysh0t)

Das Bild Sonnenaufgang in den Alpen des Galeriefotografen holysh0t zeigt eine kontrastreiche Landschaftsaufnahme. Das Zusammenspiel von grüner Wiese, blauem Wasser und orangefarbenem Sonnenlicht staffelt das Bild in mehrere Ebenen, die sich gut ergänzen.

Der Bach führt den Blick des Betrachters vom Vordergrund zu den beleuchteten Bergspitzen. Das leichte Streiflicht, das dort durch die untergehende Sonne entsteht, setzt mit seiner Helligkeit und Intensität den Fokus in dieser Komposition.

Frühe Adonislibelle

(Bild: Georg May)

Die Makroaufnahme Frühe Adonislibelle von Georg May stellt im Gegensatz zur ersten Aufnahme nur Details der Natur dar. Die schmale Schärfenebene, wie sie bei solchen Aufnahmen üblich ist, rückt den Kopf des Tieres in den Mittelpunkt. Der Fotograf musste nicht lange nach seinem Modell suchen: "Die Minilibelle entdeckte ich auf dem Blatt einer Geranie. Die Originalaufnahme war im 2:3-Format abgelichtet. Das eingestellte Foto wurde ins 16:9-Hochformat geschnitten. Dadurch bekommt das Motiv eine völlig neue Perspektive und das Auge wird auf den circa drei Millimeter großen Kopf mit den riesigen Augen der Kleinlibelle gelenkt".

Im Dreierpack

(Bild: analoochjehtooch)

"Das Bild entstand an einem großen Wasserloch in der Nxai Pan, einem Nationalpark in Botswana. Eine große Zahl an Elefanten besorgte sich hier eine Schlammpackung als Sonnen- und Insektenschutz. Es war ein ständiges Kommen und Gehen von Alt und Jung, Groß und Klein. Aus dem Auto heraus (Aussteigen war aus naheliegenden Gründen verboten) konnte man dem Treiben entspannt zusehen. Immer wieder ergaben sich spannende Motive. Ich fand diese Gruppe aus drei Elefanten unterschiedlicher Größe besonders interessant, wie sie sich schon fast wie für ein Familienfoto formierten. Schlammbenetzt wie sie waren, wählte ich eine Schwarz-Weiß-Konvertierung für besseren Kontrast", erzählt Jörg Franzen (analoochjehtooch) über seine Aufnahme Im Dreierpack.

der Sommer wird serviert

(Bild: Andreas Vöge)

Eine etwas andere Landschaftsaufnahme zeigt das Foto der Sommer wird serviert von Andreas Vöge. Die Montage aus einem fotografierten Weinglas, das auf einem Tablett getragen wird, und den hinzugefügten Elementen im und um das Glas besticht vor allem durch ihre Details. Besonders auffällig sind die Sonnenstrahlen, die sich im Wasser brechen, und die Steine, die im Hintergrund auf dem Boden zu verschwinden scheinen. Die Miniaturwelt visualisiert sehr gut, worauf man sich im Sommer freuen kann.

Was bist denn du für einer?

(Bild: Zika)

Was bist denn du für einer? fragt Jan Rothe (Zika) mit seinem Bild. Die Antwort ist, ein Graumaina, der eine verwandte Art des Stars ist. Dazu, wo er diesen Vogel gefunden hat, erzählt er: "Das Foto entstand auf einer Dienstreise in Singapur auf dem Weg vom Büro zurück in die Stadt. Dabei entdeckte ich auf einer größeren Wiese die Mainas, die oft schon mit ordentlich Krach […] auf sich aufmerksam machen. Ich hatte Mainas vorher schon bei verschiedenen Gelegenheiten fotografiert, hier gab mir das Gelände – ein leichter Anstieg zu einer recht flachen Wiese – zum ersten Mal die Gelegenheit, ein Bild auf Augenhöhe im 'richtigen' Habitat zu machen. Da passte es sehr gut, dass einer der Mainas gerade ziemlich aufgeregt war, was man an den aufgestellten Kopffedern erkennt. Zuletzt kam noch ein vorbeiziehendes Gewitter im Hintergrund zu Hilfe, was die Szenerie noch dramatischer machte". Der Vogel ist durch das Gras im Vorder- und Hintergrund etwas isoliert. Dies verleiht der Szene zusätzliche Tiefe.

Lichtblick

(Bild: Antonio Giovanni Galle)

Eine Mischung aus Detailaufnahme und Landschaft entdeckt der Betrachter im Bild Lichtblick von Antonio Giovanni Galle. Der violette Farbtupfer – die Blume im Vordergrund – hebt sich gut vom Hintergrund der Nürnberger Altstadt ab. Die Wassertropfen auf der Blüte fügen dem Hauptmotiv noch ein paar Details hinzu, die den Blick etwas länger verweilen lassen und eine Geschichte erzählen. Der leicht violette Farbton des Himmels rundet das Motiv ab.

Klönschnack auf dem Deich

(Bild: Otto Hitzegrad)

Eine sehr gelungene Gegenlichtaufnahme ist das Foto Klönschnack auf dem Deich von Otto Hitzegrad. Die erhöhte Position der Personen und Hunde ermöglicht es, den Himmel als Hintergrund zu nutzen. So entsteht eine abstrakte Darstellung dieser alltäglichen Situation. Die Silhouetten der Hunde ergänzen die der sich unterhaltenden Menschen gut. Auch die nach rechts abfallender Staffelung der Motive trägt zur guten Bildgestaltung bei. Seinen Trick, wie er zu solchen Schnappschüssen kommt, erklärt uns der Fotograf so: “Morgens fahre ich gerne mit dem Fahrrad und Fotoapparat durch meine Umgebung. Da kommen unverhofft Motive wie dieses auf mich zu. Erkennen und schussbereit sein, ist wichtig! Habe meistens ein 28-300-Millimeter-Zoomobjektiv drauf, damit sich bei solchen Szenen keiner beobachtet fühlt. Zu Hause am PC habe ich schnell erkannt, dass Schwarzweiß die bessere Variante ist.”

Alle Bilder dieser Woche finden Sie hier noch einmal als Übersicht:

Die Bilder der Woche KW 14 (7 Bilder)

Samstag: Sonnenaufgang in den Alpen
(Bild: holysh0t)

(cbr)