DeepL Write: Betaversion eines KI-Schreibassistenten veröffentlicht

Künstliche Intelligenz, um die eigenen Texte zu verbessern: Das soll DeepL Write können. Die neue Funktion des Übersetzungstools gibt es jetzt als Betaversion.

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(Bild: Undrey/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

DeepL Write ist eine neue Funktion des Übersetzungs-Tools, die Texte verbessert. Anders als komplette Textgeneratoren wie etwa ChatGPT erstellt der KI-Schreibassistent keine eigenen Texte, sondern nimmt von Benutzern eingegebene Sätze, Absätze oder ganze Artikel und macht diese besser. Wobei "besser" freilich zumindest teilweise im Ermessen der KI liegt. Anders verhält es sich mit Grammatik und Rechtschreibung: Da gibt es klare Regeln, die DeepL Write anwenden kann.

In einem Test von heise online hat die Anwendung tatsächlich zuvor absichtlich eingebaute Fehler gefunden und korrigiert sowie gute Vorschläge gemacht. Zu den Verbesserungen gehörte zum Beispiel, dass aus einem Start-up-Unternehmen ein reines Start-up wurde – die Langversion war DeepL wohl zu Recht doppelt gemoppelt. Gratisversionen wurden zu kostenlosen Funktionen, oftmals zu oft, und künstliche Intelligenz ist für den Schreibassistenten kein eigenständiger Begriff, den man groß schreibt, das k von künstlich wird klein geschrieben.

Ein Test.

(Bild: Screenshot)

Es hat aber auch Verschlimmbesserungen gegeben. Beispielsweise machte DeepL Write aus dem Satz die Langversion war DeepL wohl zu Recht doppelt gemoppelt eine inhaltlich falsche Version: die Langversion hatte DeepL wohl zu Recht doppelt gemoppelt.

DeepL erklärt, die Funktion solle etwa beim E-Mail-Verkehr mit Vorgesetzten helfen oder internationale Teams in der Zusammenarbeit unterstützen. Write ist in Englisch und Deutsch verfügbar und kostenlos. Bis zu 2000 Zeichen können in einem Schritt zu verbessert werden, was nur wenige Sekunden dauert. Auch eine Übersetzung mittels DeepL samt Verbesserung ist möglich. Natürlich kann DeepL Write für Abschluss- oder Seminararbeiten genutzt werden, wie auch andere Textgeneratoren die Lehre gegebenenfalls verändern werden.

Die Texte werden "verständlicher, flüssiger, pointierter oder lebendiger", heißt es in einer Pressemitteilung. Der Stil hängt dabei vom jeweiligen Anlass ab. Der ursprüngliche Autor behält jedoch das Hausrecht, er entscheidet bei jeder neuen Formulierung, ob er sie übernehmen möchte oder nicht.

"Unser Gehirn ist ziemlich gut beim passiven Verständnis, wann sich Sprache gut und richtig anfühlt. Leider ist unser aktives Sprachverständnis nicht immer so ausgeprägt und es fällt uns schwer, in einer Fremd- oder sogar in der eigenen Muttersprache die richtigen Worte zu finden", erklärt DeepL-CEO Dr. Jaroslaw Kutylowski. "Hier hilft DeepL Write mit künstlicher Intelligenz nach und zeigt, wie man nicht nur richtig schreibt, sondern richtig gut schreibt." DeepL kommt aus Köln und hat nach eigenen Angaben dank einer jüngsten Finanzierungsrunde ausreichend Ressourcen, um weiterhin in Forschung und den laufenden Betrieb zu investieren. Die Bewertung des Unternehmens liegt derzeit bei einer Milliarde Dollar. DeepL Write ist bisher nur als Betaversion verfügbar, wird aber dauerhaft weiter trainiert.

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(emw)