Inkognito-Modus nicht anonym: Google passt Beschreibung in Chrome an

Der Inkognito-Modus des Webbrowsers Chrome ist Gegenstand einer Klage gegen Google in den USA. Jetzt kommt eine Anpassung der Beschreibung.

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Neue Beschreibung des Inkognitomodus in Google Chrome Canary

In den Nightly-Builds von Chrome hat Google die Beschreibung des Inkognito-Modus geändert.

(Bild: Screenshot / dmk)

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Google hat die Beschreibung des Inkognito-Modus des Webbrowsers Chrome in der Entwicklerversion angepasst. Die Änderung gehört offenbar zu einem Vergleich, den Google mit Klagenden in den USA geschlossen hat, um eine Milliardenstrafe abzuwenden.

Links die neue Beschreibung des Inkognito-Modus von Chrome Canary, rechts die bislang verwendete des Stable-Release-Zweigs des Webbrowsers.

(Bild: Screenshot / dmk)

Die bisherige Beschreibung wurde lediglich etwas umgestellt und dann in der Mitte mit einer deutlichen Erklärung ergänzt. "Dies hat keine Auswirkungen darauf, wie Daten durch von dir besuchte Websites und den von ihnen genutzten Diensten, einschließlich Google, erhoben werden" steht nun dort zu lesen.

Die Google-Chrome-Entwicklerversion, auch Google Chrome Canary genannt, bringt täglich neue Software-Builds heraus. Derzeit liefert sie einen frühen Stand der Chrome-Version 122, die am 20. Februar als finales Release erscheinen soll. Seit Mitte der Woche ist beim Öffnen eines Tabs im Inkognito-Modus die neue Beschreibung zu lesen.

Viele Browsernutzende verstehen die Funktion des Inkognito-Modus nicht korrekt. Der speichert lediglich keine lokalen Daten im Browserverlauf, keine Cookies und Webseitendaten und Einträge in Formularen. Besuchte Webseiten können jedoch sehr wohl Rückschlüsse auf Browsernutzer schließen, etwa anhand der IP-Adresse, Super-Cookies und anderem Browser-Fingerprinting. Selbst Google nutzt das, um angepasste Werbung auszuspielen. Der Inkognito-Modus liefert daher keine Anonymität, was jedoch viele Nutzer aus den bisherigen Formulierungen verstanden haben.

In den USA haben einige Nutzer im Jahr 2020 daraufhin Klage eingereicht und Schadensersatz in Höhe von 5.000 US-Dollar je Betroffenen gefordert, was sich auf mindestens 5 Milliarden US-Dollar summierte. Gegen Jahresende 2023 wurde bekannt, dass Google mit den Klägern einen Vergleich zum Beenden des Rechtsstreits treffen wollte. Die Details der Einigung sind noch unklar. Offenbar ist zumindest die Beschreibungsänderung Teil davon.

(dmk)