Android 15: Betaphase startet mit randloser Darstellung und archivierten Apps

Die erste Beta von Android 15 zeigt Apps standardmäßig Edge-to-Edge an und kann Apps aus beliebigen App-Stores archivieren, um Platz zu sparen.

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(Bild: quietbits/Shutterstock.com)

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Google hat die erste Beta von Android 15 veröffentlicht. Nachdem sich die beiden Developer Previews getreu ihrem Namen vor allem an Entwicklerinnen und Entwickler gerichtet hatten, sind die Betaversionen auch für Early Adopters gedacht, die kommende neue Funktionen des mobilen Betriebssystems testen möchten.

Das Release bringt standardmäßig eine randlose Darstellung für Apps. Außerdem lassen sich alle Anwendungen archivieren, um Speicherplatz zu sparen. Darüber hinaus verwaltet das System nun Schlüssel für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Laut der aktuellen Roadmap markiert die für Juni vorgesehene dritte Beta die Plattformstabilität. Diesen Meilenstein hatte Google 2020 zusätzlich zur API-Stabilität eingeführt. Er geht weiter als die Integration der endgültigen APIs für das SDK (Software Development Kit) und das NDK (Native Development Kit): Plattformstabilität bedeutet, dass sich das System so verhält wie das endgültige Release. Ab dem Zeitpunkt gibt es nur noch Feinschliff unter der Haube.

Nach der ersten sind drei weitere Betaversionen geplant, bevor vermutlich Anfang Herbst das finale Release ansteht.

(Bild: Google)

Im Juli und vermutlich August wird es noch weitere Betas geben, bevor nach den Erfahrungen mit den letzten Android-Releases im September oder Oktober mit der endgültigen Version zu rechnen ist.

Android bietet seit Version 10 API-Funktionen, um Apps hinter transparenten beziehungsweise transluzenten, also durchlässigen Systemleisten randlos darzustellen. Mit der ersten Beta von Android 15 ist die randlose Darstellung standardmäßig aktiviert, sodass Apps nicht mehr explizit enableEdgeToEdge() oder Window.setDecorFitsSystemWindows(false) aufrufen müssen.

Die randlose Darstellung kennt Android bereits seit Version 10, die unter dem Codenamen Android Q startete.

(Bild: Google)

Allerdings empfiehlt der Blogbeitrag zur Beta, den expliziten Aufruf zu verwenden, um eine einheitliche Darstellung zwischen dem aktuellen und älteren Android-Releases zu gewährleisten. In der Übersicht zu randlosen Apps finden sich zudem Hinweise, wie Apps Überlappungen zwischen Steuerelementen und den Systemleisten handhaben können.

Vergangenes Jahr hat Google das automatische Archivieren von Apps eingeführt, um Speicherplatz zu sparen, wenn Anwendungen länger nicht genutzt werden. Statt ungenutzte Apps manuell vollständig zu deinstallieren, entfernt das System die Anwendungen, behält aber die Nutzerdaten und das Icon in der Übersicht, um es bei Bedarf schnell wieder vom Play Store herunterzuladen und mit den gespeicherten Daten auszuführen.

Bisher konnte Android jedoch nur App Bundles von Google Play auf diese Weise archivieren. Version 15 führt auf Betriebssystemebene eine Funktionsweise ein, um das APK (Android Application Package) und den Datencache zu entfernen, aber die Nutzerdaten zu behalten. Mit den zugehörigen API-Aufrufen lassen sich neuerdings auch Apps aus anderen App-Stores archivieren und wiederherstellen.

Der neue eingeführte E2eeContactKeysManager verwaltet Schlüssel für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Er enthält die öffentlichen Schlüssel von Kontakten als E2eeContactKey und den Schlüssel des Gerätebesitzers als E2eeSelfKey.

Die Darstellung von Texten als Blocksatz funktioniert mit JUSTIFICATION_MODE_INTER_CHARACTER nun auch für Texte mit Logogrammen wie der japanischen und chinesischen Schrift, bei denen der typografische Weißraum nicht zwischen den Wörtern ist, sondern die Zeichen in Segmente unterteilt.

Blocksatz funktionierte bisher nur für Leerraum zwischen Wörtern, aber nicht für Sprachen mit Logografie.

(Bild: Google)

Obwohl sich die Beta nicht nur an Developer richtet, findet sich darin eine Neuerung, die vor allem bei der App-Entwicklung hilft: Die neue Klasse ProfilingManager fasst Funktionen zum Anlegen und Abrufen von Profiler-Informationen ab.

Weitere Details zur ersten Beta von Android 15 wie die Verbesserungen bei der Braille-Darstellung lassen sich dem Android-Developer-Blog entnehmen. Die im März erschienene zweite Developer Preview hatte bereits zahlreiche neue APIs unter anderem in den Bereichen Effizienz, Spracherkennung, Kommunikation, Medien und Datenschutz an Bord.

System-Images mit der Developer Preview sind für Pixel-Geräte der Serien 6, 7 und 8 sowie für Pixel Fold und das Pixel Tablet verfügbar. Wer eigene Apps für Android 15 vorbereiten möchte, kann sie zudem auf dem Android Emulator in Android Studio testen. Google empfiehlt für das Entwickeln und Testen von Android-15-Apps Android Studio Jellyfish, das derzeit als Beta unter den Preview-Releases der Entwicklungsumgebung zu finden ist.

(rme)