pCloud Pass im Test: Sicherer Passwort-Manager aus der Schweiz
Unsere Erfahrungen mit pCloud Pass
💡 Das Wichtigste in Kürze |
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Sich ständig neue, kryptische Passwörter auszudenken und diese nicht zu vergessen – das ist wohl mit der schwierigste Teil des Online-Daseins. Die in Browser und Betriebssysteme integrierten Passwortspeicher unterstützen dabei, haben jedoch Schwächen: Entweder, weil sie nur auf einer bestimmten Browser-Familie arbeiten, oder weil der Umgang des Anbieters mit riskanten Daten fragwürdig ist. Kommerzielle Passwort-Manager wie pCloud Pass* wollen es besser machen, indem sie starke Passwörter generieren, diese sicher verschlüsseln und dennoch komfortable Log-ins über Geräte- und Browsergrenzen hinweg ermöglichen.
pCloud Pass: Passwort-Speicher mit hoher Sicherheit
Das Schweizer Unternehmen pCloud kennt man bereits länger als Cloudspeicher-Anbieter, der Wert auf Sicherheit legt: Die Daten europäischer Kunden werden in Luxemburg gehostet, das für seine hohen Datenschutz-Standards bekannt ist. Gleichzeitig bleiben die Daten damit in der EU, womit auch die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung erfüllt werden. Zudem sichert pCloud seine Server nach eigener Aussage nach den US-amerikanischen Sicherheitsstandards "SSAE 18 SOC 2 Type II" und "SSAE 16 SOC 2 Type II" gegen Eindringen, Diebstahl und Verlust. Kurzum: Was im Cloudsdpeicher von pCloud (Test) liegt, bleibt in pCloud. Von dieser Infrastruktur profitiert auch der Passwort-Manager.
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Garantiertes Zero Knowledge
pCloud legt besonderen Wert darauf, dass die Passwörter von Dritten nicht eingesehen werden können. Neben einer 256-Bit-AES-Verschlüsselung greift bei pCloud deshalb immer das Zero-Knowledge-Prinzip: Ohne Master-Passwort geht gar nichts – wodurch der Zugriff auf gespeicherte Passwörter durch Angreifer und sogar den Dienstanbieter selbst unmöglich wird. Kostenlose Passwort-Manager, die in Browser oder Betriebssystem integriert sind, bieten diesen Grad an Sicherheit meist nicht. Und selbst bezahlte Passwort-Manager implementieren Zero-Knowledge oft weniger komfortabel als pCloud Pass*: Hier verhält sich das Master-Passwort im täglichen Betrieb wie ein Standard-Passwort, Nutzer kommen daher mit einer Kombination aus E-Mail-Adresse und Master-Passwort aus. Viele andere Anbieter verlangen ein Master-Passwort zusätzlich zum Standard-Passwort, was die Bedienung im Alltag mitunter verkompliziert.
Die Schattenseite: Geht das Master-Passwort verloren und schlägt die Wiederherstellung fehl, sind auch die Daten im Passwort-Speicher weg. Den Wiederherstellungs-Code und die Wiederherstellungswörter sollten Anwender sicher notieren, um sie gegebenenfalls zur Hand zu haben – oder ein Passwort wählen, das sie auf keinen Fall vergessen können.
pCloud Pass in der Praxis: Einfach und effizient
Ansonsten funktioniert pCloud Pass wie die gängigen Passwort-Manager: Es gibt ein Cloud-Konto zur Synchronisation, das im Premium-Tarif unbegrenzt Passwörter speichert und mit beliebig vielen Geräten synchronisiert werden kann. Mit an Bord ist außerdem ein Speicher für Kredit- und Bankkarten sowie ein sicheres Adressbuch und die Möglichkeit, sichere Notizen anzulegen. Leider lassen sich an letztere keine Dateien anhängen – eine Schwäche, die pCloud Pass mit vielen Konkurrenten teilt, wenngleich etwa 1Password* zeigt, wie es besser geht. Eine Dokumentspeicher-Funktion ist immerhin angedacht. Zudem gibt es die Möglichkeit, Zugangsdaten mit Kontakten aus dem Adressbuch zu teilen, etwa Freunden oder Kollegen. Die müssen allerdings zumindest über den Gratis-Account bei pCloud Pass verfügen.
Apps und Plug-ins für alle Systeme
Synchronisiert werden die Passwörter immer über die Cloud. Apps für Windows, macOS, Linux, iOS und Android sowie Browser-Plug-ins ermöglichen, in pCloud gespeicherte Zugangsdaten über verschiedene Systeme hinweg einzusetzen. Es werden durch die Plug-ins explizit auch Drittanbieter-Browser unterstützt, etwa Edge unter macOS oder Browser wie Firefox, Chrome oder Brave unter Windows.
Mit Kompatibilitätsproblemen ist nicht zu rechnen. Die Apps und Plug-ins wirken im Test allesamt sauber programmiert und zuverlässig: Einmal korrekt aktiviert, bieten sie bei Log-ins die entsprechenden Einträge aus dem pCloud-Speicher an und sorgen dafür, dass es einen zentralen, sicheren Passwort-Bestand bei pCloud gibt. Negativ fiel uns im Test mitunter die Performance auf. Besonders das Entschlüsseln des Passwort-Speichers dauerte über alle Systeme hinweg manchmal sehr lange.
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Einfacher Import von Passwörtern
Wer bereits einen Passwort-Manager benutzt hat, will vorhandene Zugangsdaten vermutlich mit pCloud Pass weiternutzen. Das ist über einen einfachen CSV-Import möglich. Dazu exportiert man die im bisherigen Manager gespeicherten Zugangsdaten als CSV-Datei, was in der Regel leicht möglich ist – sogar in Browser integrierte Passwort-Verwaltungen unterstützen dies, wie eine Anleitung von Mozilla für Firefox zeigt.
Anschließend muss das CSV nur noch in pCloud Pass geladen werden. Wichtig nur: Nach dem Import in pCloud Pass sollte diese CSV-Datei mittels Datenschredder sicher gelöscht werden, denn sie birgt ein enormes Sicherheitsrisiko, da sie die Passwörter unverschlüsselt enthält. Alternativ ist es jederzeit möglich, Passwörter manuell anzulegen, etwa solche, die bislang noch nicht in anderen Passwort-Managern hinterlegt waren.
Passwort-Generator für sichere Log-ins
Meldet man sich neu bei einem Dienst oder einer Website an, generiert pCloud Pass auf Wunsch ein sicheres Passwort. Die Zusammensetzung des Passworts lässt sich steuern: Symbole, Ziffern, Groß- und Kleinbuchstaben lassen sich individuell als Kriterium an- und abwählen. Wird etwa die Schaltfläche für „Symbol“ abgewählt, verzichtet der Passwort-Manager auf Sonderzeichen. Die Länge kann bequem per Schieberegler eingestellt werden. Der Passwort-Generator ist ein praktischer Helfer, der dem heute erwartbaren Standard bei kostenpflichtigen Passwort-Verwaltungen voll entspricht. Natürlich steht Nutzern auch jederzeit frei, ein eigenes Passwort für neue Log-ins zu vergeben. Dieses wird zusammen mit dem Benutzernamen auch direkt im Passwort-Speicher in der Cloud abgelegt.
Schattenseiten: Entschlüsselung manchmal sehr langsam
Im Test fiel leider auf, dass die Entschlüsselung manchmal etwas länger dauern kann. Ob das mit der Server-Struktur von pCloud zusammenhängt, ein Fehler in der aktuellen Programmversion oder einfach nur eine Störung ist, konnten wir nicht erörtern: Wahrscheinlich sind aber serverseitige Schwierigkeiten, da das Problem nicht reproduzierbar vereinzelt in allen von uns getesteten Browsern und auf allen Endgeräten gelegentlich auftrat. Das ist ärgerlich, wenn schnell ein Passwort gesetzt werden muss: Wartezeiten sind bei Passwort-Managern besonders lästig. Hier wünschen wir uns eine Verbesserung.
Preislich auf dem Niveau der Mitbewerber
pCloud Pass ist für ein Gerät kostenlos, allerdings eignet sich der Gratis-Tarif primär zum Ausprobieren. Seine wahre Stärke spielt der Passwort-Manager aus, wenn Log-ins über mehrere Geräte hinweg genutzt werden. Der dazu nötige Premium-Tarif ist mit derzeit 29 Euro (regulär: 35,88 Euro) zwar nicht ganz preiswert, liegt aber auf dem Niveau bekannter Mitbewerber wie 1Passwort (ebenfalls 35,88 Euro/Jahr), LastPass (34,80 Euro/Jahr) oder NordPass (21,48 Euro/Jahr). Wer einen Aufpreis von 20 Euro in Kauf nimmt, kann bei pCloud Pass auch einen Familientarif buchen: Hier können bis zu 5 Nutzer den Dienst verwenden, was den Preis pro Nutzer auf unter 10 Euro im Jahr drückt. Zudem ist es dadurch möglich, Passwörter familienintern zu verwalten und schnell weiterzugeben. Noch günstiger geht es, wenn man ohnehin vorhat, den Manager lebenslang zu nutzen. Die Lifetime-Lizenz gibt es aktuell für einmalig 149 Euro* – ohne wiederkehrende Kosten. Einen Business-Tarif gibt es bei pCloud derzeit noch nicht, nach Angaben des Anbieters ist dieser aber in Planung.
Fazit: Solider Passwort-Manager mit hoher Sicherheit
pCloud Pass* ist ein sicherer Passwort-Manager, der sich im Alltag bewährt. Die Zero-Knowledge-Integration sorgt im Vergleich zu anderen Passwort-Managern für ein Plus an Sicherheit, ohne Zugeständnisse bei Komfort oder Kompatibilität zu machen. Von dieser Stärke abgesehen entspricht pCloud Pass in (fast) allen Punkten dem heutigen Standard. Gestört haben uns im Praxistest lediglich die manchmal langsame Entschlüsselung sowie die fehlende Möglichkeit, Dateien an sichere Notizen anzuhängen – für eine uneingeschränkte Empfehlung sollte pCloud hier nachbessern. Eine konkurrenzfähige Passwort-Verwaltung und eine deutliche Verbesserung gegenüber integrierten Passwort-Lösungen in Browsern & Co. ist pCloud Pass in jedem Fall schon jetzt.
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Factsheet pCloud Pass auf einen Blick |
|
Produkt | Passwort-Manager |
Hersteller | pCloud |
Website | https://pass.pcloud.com/ |
Betriebssysteme | Win, Mac, Linux, Android, iOS/iPadOS |
Browser | Brave, Chrome, Edge, Firefox, Safari |
Preis | Kostenlos, Premium ab 2,42 Euro* |
Sicherheit | |
Verschlüsselung | AES256 |
Master-Passwort | Ja |
2-Faktor-Authentifizierung | Nein |
Passwort-Check | Nein |
Duplikat-Suche | Nein |
Darknet-Leak-Suche | Nein |
Speicher | Cloud |
Web-Zugang | Ja |
Notfall-Zugang | Ja (Restore-Key und Restore-Words) |
Funktionen | |
Autofill Passwörter | Ja |
Autofill Formulare | Nein |
Kreditkarten-Daten | Ja |
App-Passwörter | Ja (iOS, Android) |
Passwort-Sync | Ja (Cloud) |
Passwort-Menge | Unbegrenzt |
Sichere Cloud-Notizen | Ja |
Sicherer Cloudspeicher | Nein (für Dokumente in Planung) |
Passwort-Import | CSV |
Passwort-Export | CSV |
Passwort-Freigabe | Ja (Premium) |
Sonstiges | |
Besonderheiten | Gratis-Version mit geringen Einschränkungen, beschränkt auf ein Gerät |
Stand: | 03.08.2023 |
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Redaktion & Aktualisierung: heise Download-Team
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