Tuning-Software im Vergleich
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Tuning-Software für PC & Mac: Schnelleres System per Klick?

Was Tuning-Software leistet (und was nicht)

Moderne Betriebssysteme sind komplex – und kleine Unregelmäßigkeiten können sich über die Zeit potenzieren. Das Resultat: Ein eigentlich schneller Computer wird immer langsamer. Tuning-Software will hier Abhilfe schaffen.

💡 Das Wichtigste in Kürze
  • Tuning-Tools sollen dabei helfen, die Systemleistung unter Windows, Mac und auf Mobilsystemen zu verbessern.
  • Typisch für Tuning-Software sind Entrümpelungs-Funktionen, die Datenmüll und andere Systembremsen entfernen.
  • Einen spürbaren Effekt hat Tuning-Software meist nur bei schlecht gewarteten Systemen, die schon länger im Einsatz sind.
  • Software für das PC-Tuning greift tief ins System ein und sollte mit Vorsicht verwendet werden.
  • Zur Liste: ➤ Tuning-Software in der Übersicht

Wenn der PC lahmt, obwohl er auf dem Papier eigentlich eine Rakete sein sollte, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Ursache im Betriebssystem zu finden ist. Insbesondere Windows-Systeme neigen dazu, mit der Zeit zu „vermüllen“ und dadurch immer langsamer zu werden. Gerade Anwender, die viel Software ausprobieren, dürften das Problem kennen. Doch auch unter normalen Betriebsbedingungen sammeln sich mit der Zeit Software-Relikte in der Registry und zahlreiche nutzlose Dateien auf der Festplatte, die den PC verlangsamen. Eine Entfernung kann Wunder wirken. Dabei hilft Tuning-Software.

Was leistet Tuning-Software und wie funktioniert sie?

Grundsätzlich bieten PC-Tuning-Tools drei Funktionen: Zum einen besitzen sie Routinen, um „Schmutz“ von der Festplatte zu putzen: Alte Temp-Dateien, Update-Dateien, Browser-Caches, doppelte Dateien und anderen Krimskrams, der eigentlich nicht mehr benötigt wird. Zum anderen sind sie in der Lage, die Windows-Registry zu bereinigen. Bei der Registry-Datei handelt es sich um eine riesige Datenbank, in der Windows-Programme Informationen und Einstellungen ablegen. Leider werden die Einträge beim Deinstallieren einer Software nicht immer mitentfernt, sodass die Registry sich über die Zeit aufblähen kann.

Als dritte Option bieten Tuning-Tools Feineinstellungen am Windows-System, also das eigentliche „Tuning“. Sie erlauben, nicht benötigte Standard-Funktionen abzuschalten, das Verhalten des Systems zu verändern und Autostart-Einträge zu entfernen, die den Start von Windows verlangsamen können. Zusätzlich sind Tuning-Tools oft auch in der Lage, automatische Updates von Anwendungen vorzunehmen oder Treiber zu aktualisieren – beides oft Gründe für ein lahmendes System.

Das erklärt übrigens auch, warum es Tuning-Tools hauptsächlich für Windows gibt. Unix-Systeme wie macOS oder Linux besitzen keine Registry und eine andere Autostart-Logik, wodurch Tuning und Aufräumen hier nicht ganz so relevant sind. Unix-Systeme haben dafür andere Baustellen – weshalb es zum Beispiel für macOS inzwischen auch eine Reihe entsprechender Programme gibt.

Tuning-Tools: Unfug oder sinnvolle Hilfe?

Was die Wirkung von Tuning-Tools angeht, scheiden sich die Geister. Während manche User das alles für Unfug halten und Windows lieber sich selbst und den integrierten Reinigungsfunktionen überlassen, schwören andere Nutzer auf eine regelmäßige Frischzellenkur mittels Tuning-Tool. Nüchtern betrachtet haben beide recht. Einerseits sind moderne Windows-Versionen nicht mehr so anfällig für hausgemachte Geschwindigkeitsprobleme, wie es noch Windows XP oder Windows 7 waren. Andererseits ist die Wirkung der Tuning-Tools in vielen Fällen spürbar. Allerdings bergen Tuning-Tools auch gewisse Gefahren. Registry-Cleaning kann zum Beispiel schieflaufen, falsche Einstellungen im Tuning-Tool können zu fehlerhaftem Verhalten des Systems führen. Deshalb sollten entsprechende Tools mit Bedacht eingesetzt werden.

In der Vergangenheit haben sich (primär kostenlose) Tuning-Tools auch aus anderen Gründen einen schlechten Ruf erarbeitet. Der bekannte CCleaner (Download) schmuggelte zum Beispiel zeitweise Spy- und Adware auf den Rechner, ist inzwischen aber wieder sauber. Andere Gratis-Tools installieren direkt Browser oder andere Drittsoftware mit. Bei Tuning-Tools kann es sich im Zweifel also lohnen, ein kostenpflichtiges Produkt einzusetzen. Allerdings gibt es auch Gratis-Alternativen aus der Open-Source-Szene.

Für wen Tuning-Tools geeignet sind

Dennoch können Tuning-Tools für weniger erfahrene Anwender eine Hilfe sein. Während Profis Systembremsen nicht selten manuell ausfindig machen können, reichen die Windows-Bordmittel wie die Festplatten-Reinigungsfunktion für weniger versierte Anwender kaum aus, um ein langsames System zu reparieren. Genau hier können Tuning-Tools helfen, die Ursache zu finden – und zu beheben. Denn anders als bei der manuellen Suche nach Problemen, hilft Tuning-Software mittels übersichtlicher Oberfläche und verständlicher Optionen dabei, zielgerichtet nach Schwierigkeiten zu suchen und diese mit einem Klick zu beheben.

Vor dem Tuning: Virenscanner prüfen!

Allerdings gilt es, die Kirche im Dorf zu lassen: In vielen Fällen sind Geschwindigkeitsprobleme auf eigentlich schnellen Rechnern eine direkte Folge einer Fehleinstellung, zumeist in einem Antiviren-Programm. Scannt dieses aufwändig jede Datei vor dem Öffnen auf Viren, bricht die Systemperformance automatisch zusammen. Ehe Sie also eine kostenpflichtige Tuning-Software anschaffen, sollten Sie zunächst schauen, ob nicht die Antivirus-Lösung das Problem ist. Deaktivieren Sie diese testweise und schalten Sie den Windows Defender ein – vielleicht gewinnt dies bereits Geschwindigkeit zurück.

Tuning-Software in der Übersicht


Im Folgenden stellen wir Tuning-Tools vor, die dabei helfen können, den eigenen Rechner aufzuräumen, Festplattenspeicher freizugeben und unter Umständen die Performance zu verbessern.


AVG TuneUp: Tuning-Automatik satt

Geht es um PC-Tuning und -Cleaning, kommen Windows-Anwender kaum an AVG TuneUp* vorbei. Das auch für den Mac erhältliche Tool des Antiviren-Software-Herstellers AVG ist auf Benutzerfreundlichkeit ausgelegt und gewährleistet laut Hersteller eine „Automatische Wartung rund um die Uhr“. Tatsächlich bindet sich AVG im System ein und findet automatisch Systembremsen, führt Aufräum-Aufträge aus und hilft dabei, den PC laufend sauber zu halten.

(Bild: AVG)

Interessant ist die routinemäßige Registry-Optimierung, die überflüssige Einträge in der Windows-Systemdatenbank automatisch entfernen kann. Neben diesen Basis-Features kann AVG TuneUp aber auch Autostart-Programme in einen „Schlafmodus“ setzen. Damit ist es möglich, Bremsen sehr effizient aufzuspüren. Ein besonderes Feature ist zudem die Update-Automatik. AVG kann veraltete Software automatisch aktualisieren.

Systeme: Windows, Mac, Mobile
Preis (UVP): 63,99 Euro (Jahreslizenz für 1 Rechner)
Sonderangebot:
29,99 Euro (Stand: 08.05.2023)
Testversion: 7-Tage-Demo

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Ashampoo WinOptimizer: Ganzheitliches Tuning für Einsteiger

Auch Ashampoo WinOptimizer* zählt zu den Tuning-Klassikern unter Windows. Das konsequent auf wenige Klicks ausgelegte Tuning-Tool gibt es in einer kostenlosen und einer kostenpflichtigen Variante, wobei letztere einen deutlich größeren Funktionsumfang hat: WinOptimizer hilft bei der Tiefenreinigung des Systems, löscht alte Windows-Versionen und Updates, hilft dabei, gezielt Cookies aufzuspüren und zu säubern und kann zudem Hardware- und Software-Informationen auslesen.

(Bild: Winoptimizer)

Im Hinblick auf Tuning bietet das Programm zahlreiche Tweaks, um den Windows-Taskbar, den Explorer und andere Systemfunktionen zu optimieren. Ein Uninstaller sowie ein Tool zum Aufspüren doppelter Dateien sind ebenfalls an Bord, genau wie der obligatorische Registry-Cleaner. Kurzum: WinOptimizer ist eine Rundum-Sorglos-Lösung für Anwender, die sich nicht lange mit dem PC-Tuning befassen möchten. Schön: Die Lizenz gilt für drei Geräte.

Systeme: Windows
Preis (UVP): 50,00 Euro (Lifetime-Lizenz für 3 Rechner)

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iolo System Mechanic: Tuning für Anspruchsvolle

Wer tiefer ins Thema System-Tuning einsteigen möchte, findet beim iolo System Mechanic* das passende Handwerkszeug. Das umfangreiche Tuning-Tool richtet sich an Anwender, die mehr Kontrolle über den Reinigungs- und Tuning-Prozess haben möchten und besteht aus einer Reihe praktischer Tools für diesen Einsatzzweck. Ein PC-Cleaner ist ebenso an Bord wie ein Registry-Tuning-Tool. Der Privacy-Cleaner löscht zuverlässig Browser- und Chat-Chroniken. Interessant sind die Funktionen Startup Optimizer und Program Accelerator: Während ersterer dabei hilft, den Autostart zu bereinigen, organisiert letzterer vorhandene Software per Defrag so um, dass sie schneller starten kann.

(Bild: iolo)

Ein NetBooster rundet das Paket ab, der das Internet beschleunigen kann, sofern hier Fehleinstellungen vorliegen. Ein RAM-Cleaner ist ebenfalls an Bord. In der Professional-Version erhalten Nutzer zusätzlich das Antivirus-Tool System Shield, die Dateirettung Search & Recover sowie eine sichere Datenlöschung.

Systeme: Windows
Preis (UVP): 59,44 Euro (Jahreslizenz für 1 Rechner, inkl. 19% MwSt)
Sonderpreis:
44,58 Euro (Stand: 08.05.2023, inkl. 19% MwSt)

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Magix PC Check & Tuning: Rundum-sorglos-Paket

Magix PC Check & Tuning* ist ein Tuning-Tool, das viele wichtige Tuning- und Aufräum-Funktionen für den Windows-PC in einem handlichen Stück Software vereint. Gegliedert in verschiedene Module ermöglicht es, Dateimüll zu entfernen und Platz auf dem PC zu sparen. PC Check & Tuning kann das System aufräumen, den Startvorgang und Internetverbindungen optimieren, erlaubt die sichere Deinstallation von Software und besitzt sogar eine Optimierung für den SSD-Betrieb.

(Bild: Magix)

Und es warten noch viele kleine und große Features auf Tuning-Willige: Das Tool kann nämlich auch die Energieverwaltung des PCs optimieren und erlaubt die Verwaltung von Wiederherstellungspunkten, Browser-Erweiterungen und vielen anderen Windows-Features. Als Sahnehäubchen gibt es noch ein Tool, das überflüssige Bilder, Videos und Audiodateien entfernen kann.

Systeme: Windows
Preis (UVP): 29,99 Euro (Jahreslizenz für 1 Rechner)
Sonderpreis:
24,99 Euro (Stand: 08.05.2023)

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CCleaner Pro: Gute Software, angeschlagener Ruf

„Ist der Ruf erst ruiniert, lebt’s sich gänzlich ungeniert“, wusste schon der Kabarettist Werner Kroll, der das Sprichwort 1945 prägte. Wenn es auf eine Software zutrifft, dann auf CCleaner (Test). Die lange Jahre von vielen Usern geschätzte Cleaning- und Tuning-Lösung hat einen unangenehmen Spyware-Vorfall auf der Kappe, mogelte Usern als Gratis-Variante lästige Schadsoftware unter. Das ist inzwischen Geschichte, CCleaner ist auch in der Gratis-Version längst wieder sauber. Die kostenpflichtige Professional-Version* war von dem Problem gar nicht erst betroffen.

(Bild: CCleaner)

Die Pro-Version bietet sämtliche Funktionen der Gratis-Version, die sich auf Aufräumen von Dateien, Browsern und der Registry beschränkt, und ergänzt diese um eine Reihe praktischer Tools, etwa einem Performance-Optimierer, einem Treiber-Updater, einem PC-Gesundheitscheck, einer App-Aktualisierung und einer PC-Tiefenreinigung. Zudem besitzt das Tool eine Tracker-Erkennung und kann automatisch Speicherplatz freischaufeln. Der CCleaner bietet so in der Pro-Variante alles, was eine gute PC-Tuning- und Cleaning-Lösung ausmacht.

Systeme: Windows, Mac, Android
Preis (UVP): 29,95 Euro (Jahreslizenz für 1 Rechner)

➤ CCleaner Professional*
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Spartipp: Aktuell gibt es alle Lizenzen mit 20 % Rabatt*, zum Beispiel auch das erweiterte Pro-Plus-Paket mit Recuva für die Datenwiederherstellung und -rettung sowie Speccy für detaillierte Systeminformationen. (Stand: 04.07.2023)


BleachBit: Sparsamer Open-Source-Cleaner

Wer es einfacher und vor allem kostenlos schätzt, findet mit dem OpenSource-Tool BleachBit möglicherweise die passende Lösung für Windows- und Linux-Rechner. Ein echtes Tuning-Programm ist BleachBit nicht, vielmehr räumt es den PC ordentlich auf, leert Browser-Caches und entfernt Junk-Dateien.

(Bild: Bleachbit)


Allerdings ist auch das Tuning, denn mehr freier Platz bedeutet auch unter Windows letztlich mehr „Bewegungsspielraum“ für SSDs und traditionelle Harddisks. Neben der eigentlichen Löschfunktion für nicht mehr benötigten Dateimüll enthält BleachBit auch eine Möglichkeit, Dateien sicher zu löschen und freien Speicherplatz zu überschreiben. Praktischerweise ist das Tool eine portable App, muss also nicht aufwändig installiert werden.

Systeme: Windows, Linux
Preis: kostenlos

➤ BleachBit
Zum Download


Onyx: Gratis-Tuning für den Mac

Wer nach einer Cleaning- und Tuning-Lösung für den Mac sucht, landet schnell bei kostenpflichtigen Programmen. Das muss nicht sein, das Gratis-Tool Onyx reicht in vielen Fällen völlig aus und löscht zuverlässig Datenmüll, setzt Datenbanken von Spotlight und Mail zurück und erlaubt eine Reihe von Tweaks für das MacOS-System, etwa um die Geschwindigkeit des Docks oder von Fenstern zu erhöhen oder in der MacOS-GUI nicht verfügbare Spezialoptionen freizuschalten.

(Bild: Onyx)

Es kann nicht schaden, den Mac alle paar Wochen mit Onyx durchzupusten, anschließend läuft das System in aller Regel runder und flotter als zuvor.

Systeme: Mac
Preis: kostenlos

➤ Onyx
Zum Download


Fazit: Tuning-Software kann helfen, wirkt aber keine Wunder

Bei Geschwindigkeitsproblemen sollten Anwender zunächst ihren Virenscanner überprüfen. Ist dieser nicht die Ursache, kann man den Einsatz von Tuning-Software erwägen – insbesondere auf älteren, schlecht gewarteten Systemen kann diese mitunter etwas Leistung freimachen. Auf sehr neuen Systemen lässt sich mit Tuning-Tools aber in der Regel kein Geschwindigkeitsgewinn erzielen. In vielen Fällen stellen sich nämlich übergriffige Autostarts oder angesammelter Datenmüll als Systembremsen heraus, die von Tuning-Lösungen typischerweise aufgeräumt werden. Einfache Entrümpelungs-Software hierfür ist kostenlos erhältlich. Kostenpflichtige Tools bieten im Vergleich deutlich mehr Funktionen und verzichten auf die Installation von Zusatzsoftware, die manchmal selbst als Systembremse wirkt.

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Redaktion & Aktualisierung: heise Download-Team

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