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Fahrbericht: Hyundai Tucson 1.6 T-GDI

Komfort kompakt

Fahrberichte Marcel Sommer

Hyundais neues, altes Erfolgsmodell ist der Tucson. Nach einer Episode, in der er ix35 genannt wurde, heißt er nun wieder so wie seine erste Ausgabe von 2005. Wir haben den Hyundai mit seinem neuen 1,6 Liter großen Vierzylinder-Ottomotor und dem ebenfalls neuen Doppelkupplungsgetriebe probiert

München, 30. Juni 2015 – Hyundais neues, altes Erfolgsmodell ist der Tucson. Nach einer Episode, in der er ix35 genannt wurde, heißt er nun wieder so wie seine erste Ausgabe von 2005. Der Wagen mit einem neuen 1,6 Liter großen Vierzylinder-Ottomotor will mit einem gewaltigen Grill gefallen und wirkt damit von vorn fast wie ein Kleintransporter.

Im Vergleich zum direkten Vorgänger ix35 wurde der Fünfsitzer mit 4,48 Metern genau 6,5 Zentimeter länger. Zudem ist er noch um drei Zentimeter in die Breite gegangen und hat drei Zentimeter mehr Radstand bekommen. Außerdem wurde seine Karosserie um einen Zentimeter abgesenkt. Die neuen Maße gehen mit einem überaus großzügigen Raumangebot und einem durchaus gelungenen und hochwertig wirkenden Interieur einher. So bietet der Hyundai zwischen 513 und 1503 Liter Gepäckraumvolumen und viel Bein- und Kopffreiheit für die Fondpassagiere.

Geräusche bleiben draußen

Gewöhnung erfordert die Bedienung: Allein am Lenkrad befinden sich acht Knöpfe und vier Kippschalter. Die Lenkradheizung wird hingegen am unteren Ende der Mittelkonsole, im Bereich der Klimatisierung aktiviert. Ein ganz wichtiger Knopf ist der zum Deaktivieren des Spurhalteassistenten, der schon nach wenigen kurvenreichen Kilometern zu nerven beginnt.

Auf der Straße macht der 177 PS starke, bis zu 201 Kilometer pro Stunde schnelle und in 9,8 Sekunden auf Tempo 100 sprintende Viertürer einen ordentlichen Eindruck. Ob im normalen oder im Sportmodus, die Federung bleibt komfortabel und die Motoren- und Fahrgeräusche draußen. Was sich auf Knopfdruck ändert, sind die Schaltcharakteristik und das Ansprechen der Lenkung.

Ebenfalls per Taste, und davon gibt es im neuen Hyundai sehr viele, lässt sich aus dem Fronttriebler mit automatischer Allradzuschaltung ein Allradler mit 50 prozentiger Antriebskraftverteilung auf beide Achsen machen. Dazu wird bei niedriger Geschwindigkeit die Lamellenkupplung ganz geschlossen, der Wagen fährt dann wie mit Zuschaltallradantrieb. Leichte Verwerfungen, steile Anstiege und rund 30 prozentige Schrägfahrten sind dann kein Problem für den überraschend agilen Allradler. Wäre da nicht seine überschaubare Bodenfreiheit von 17,2 Zentimetern, wer weiß wozu er noch in der Lage wäre. Angesichts der Verkaufszahlen scheint das den meisten Kunden aber auch gar nicht so wichtig: Der Vorgänger ix35 verkaufte sich am besten in der 2WD genannten Version mit reinem Frontantrieb.

Kaum Anhängelast mit Doppelkupplungsgetriebe

Schade nur, dass nahezu jeder Kleinlaster mehr an den Haken nehmen kann, wenn man ihn mit dem neuen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe bestellt. Mit 1,4 Tonnen maximaler Anhängelast reicht es gerade für ein einzelnes Pferd oder einen kleinen Wohnwagen ohne Beladung. Wer eine halbe Tonne mehr ziehen möchte, muss das manuelle Sechsganggetriebe wählen.

Der in elf Farben und vier Ausstattungsvarianten erhältliche Tucson wird ab 22.400 Euro angeboten. Die Benzin-Topversion kostet 36.400 Euro. Dafür parkt er dann aber auch selbstständig ein und auch wieder aus, bietet Front- und Fond-Sitzheizung und eine elektrifizierte Heckklappe. Mit der bis Tempo 70 aktiven City-Notbremsfunktion hat es ein Assistent in die Serienausstattung geschafft, er normalerweise Aufpreis kostet. Für die gut arbeitende Sitzbelüftung darf aber auch bei Hyundai extra bezahlt werden.

Anreise, Verpflegung und Probefahrt gingen auf Kosten des Herstellers.


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